Alle Hunde sind verschieden, so wie das auch bei uns Menschen der Fall ist. Wenn einem das klar wird, hat man den wichtigsten Schritt schon getan. Bei der Auswahl der Fellnase sollte es im Endeffekt darum gehen, eine Grundvoraussetzung an Überschneidungen zu erkennen. Dies betrifft einige Bereiche des alltäglichen Zusammenlebens, auf die wir nachfolgend eingehen werden.
Männchen oder Weibchen
Ganz grundlegend sollte man sich zunächst zwischen Männlein und Weiblein entscheiden. Rüden sind meist schwerer zu erziehen, weil sie gerne ein dominantes Verhalten als Rudelführer an den Tag legen. Wenn Sie sich für eine Kastration entscheiden, erweisen sich die meisten Männchen jedoch als leichter steuerbar.
Prinzipiell sind Hündinnen braver und umgänglicher. Allerdings werden sie nach der Pubertät zweimal im Jahr läufig, falls sie nicht sterilisiert werden. Hundehalter, die sich gleich zwei Vierbeiner auf einmal anschaffen möchten, sind mit der Kombination Rüde/Hündin oder zwei Hündinnen gut bedient. Bei zwei Rüden ist stets davon auszugehen, dass sie Rangstreitigkeiten ausfechten und sich weniger gut miteinander verstehen werden.
Das Wesen des Hundes
Genau wie Menschen haben auch Hunde Charaktereigenschaften bzw. Wesensmerkmale. Hütehunde haben einen starken Drang nach Beschäftigung und brauchen eine Aufgabe. Jagdhunde sind anhängliche und treue Begleiter, erfordern aber eine verständnisvolle und konsequente Erziehung.
Es gibt noch einige weitere Rasse-Gruppen wie Apportier-, Stöber- und Wasserhunde oder sogenannte „Begleit- oder Gesellschaftshunde“ mit freundlichem Gemüt, die als besonders familienfreundlich und gelehrig gelten.
Größe des Hauses / der Wohnung
Es gibt bestimmte Hunderassen, die anfällig für Gelenkerkrankungen sind, also möglichst keine Treppen laufen sollten. Wohnen Sie in einem Reihenhaus, sollten Sie der Nachbarschaft zuliebe keine bellfreudige Hunderasse wählen. Grundsätzlich sollte der Hund einen „eigenen“ Platz haben, wo er seine Ruhe finden und sich zurückziehen kann.
Die eigene Hundeerfahrung
Vielleicht hatten Sie bereits einen Hund und kennen sich in Sachen Hundeerziehung aus? Dann sind auch Rassen denkbar, die eine „starke Hand“ brauchen. Denken Sie über Ihren ersten Hund nach, sollten Sie besser mit einer leicht erziehbaren Rasse starten. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, einen älteren Hund zu sich zu holen – zum Beispiel aus dem Tierheim. Die meisten Hunde sind schon stubenrein und (mehr oder weniger) erzogen.
Die verfügbare Zeit
Mit einem Hund verändert sich Ihr Alltag. Dessen sollten Sie sich bewusst sein. Sie müssen ausreichend Zeit zum Gassigehen einplanen. Je nach Rasse braucht der Hund zusätzliche Beschäftigung, z.B. in Form von Agility oder anderen Hundetrainings. Wichtig: Auslastung bedeutet auch geistige Fitness. Langhaarige Hunderassen erfordern zudem eine regelmäßige Fellpflege – auch das kostet Zeit.
Versorgung in meiner Abwesenheit
Darf Ihr Hund zukünftig mit zur Arbeit, sollte er aufgeschlossen gegenüber Fremden und besser nicht bellfreudig sein. Bleibt Ihr Hund zu Hause, stellen Sie sicher, dass Ihr Hund in Ihrer Abwesenheit gut versorgt ist. Überlegen Sie sich auch, wie Ihr Hund während Ihres Urlaubs versorgt ist, wenn er nicht mitreisen kann oder darf.
Kosten durch den Hund
Leider unterschätzen viele Hundehalter die Kosten für einen Hund. Neben dem Kauf des Tieres ist eine Erstausstattung wie Futternapf, Leine und Halsband etc. notwendig. Auch Futterkosten können – je nach Fütterungsart und Marke – höher sein als gedacht. Schließlich gibt es regelmäßig wiederkehrende Kosten wie z.B. die Hundesteuer oder die Haftlichtversicherung. Ein weiterer Posten sind Tierarztkosten: Impfungen und Entwurmungen sind Pflicht, wird der Hund krank oder verletzt er sich, kommen schnell weitere Kosten hinzu.