Angefangen hat alles mit dem Urlaub zweier Mitglieder, im Herbst 1999 auf Halkidiki. Angerührt von der Not der streunenden Hunde und Katzen fiel es ihnen schwer, den Urlaub richtig zu genießen, und so kümmerten sie sich fast die ganze Zeit um die auf der Straße lebenden Tiere.
Heute, fast 20 Jahre später, ist aus dieser ersten Begegnung eine Tierrettungsstation mit ehrenamtlichen, festen Mitarbeitern und vielen freiwilligen Helfern auf Zeit geworden. Eine Station, die inzwischen tausende Hunde und Katzen retten konnte.
Die Arbeit unserer Tierschützer auf Halkidiki ist ein nicht enden wollender täglicher Kampf. An allen Ecken und Enden fehlt es an den notwendigen Mitteln. Vor allem Impfstoffe – gegen Mangelerscheinungen, Parasitenbefall etc. – stehen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung.
Dabei ist der „normale“ Tag für die Tierschützer schon hart genug: Immer wieder müssen sie sich um angefahrene Hunde und Katzen kümmern. Oder auch "nur" Wassernäpfe aufstellen, denn gerade in der Sommerhitze droht vielen Hunden der Tod durch Verdursten.
Aber ebenso wichtig wie die Hilfe selbst ist es, zusammen mit den Menschen vor Ort und den zuständigen Behörden eine Lösung zu finden, die die Problematik der Straßentiere nachhaltig verbessert. Oder Kastrationen zu steuern, um die Populationen einzudämmen und das Leid der Tiere nicht in alle Ewigkeit fortzuschreiben.
Den Tierschützern vor Ort werden fast täglich entkräftete Tiere vor die Haustüre gelegt, in dem Glauben, sie hätten Geld und Kraft genug, um sich auch noch um diese zu kümmern. Und natürlich tun sie es. Niemand von uns will sie ihrem grausamen Schicksal überlassen.
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass manche Tiere während der Sommermonate von Touristen gefüttert werden oder sich von Essensresten aus Tavernen ernähren. Sind die Touristen ab November weg, beginnt das große Hungern. So finden auch viele im Sommer geborene Welpen im Winter den sicheren Tod.
Und dann gibt es immer wieder die Tierhasser. Unsere Stationsleiterin Samira erlebte, wie vier kleine Welpen, die am nächsten Tag nach Deutschland geflogen werden sollten, an einem Baum erhängt wurden. Samira ließ nicht locker, bis der Täter identifiziert, gefasst und zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt wurde – später landete er sogar im Gefängnis, weil er die Strafe nicht begleichen konnte. Ein Stück Gerechtigkeit, das die vier Hundeleben aber auch nicht wieder zurückbringt.